Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Daktylitis
Dactylitis; Sausage digit
Generalisierte Schwellung eines Fingers.
Symmetrisch ausgebildete Wurstfinger und auch Wurstzehen werden vor allem bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (z. B. Psoriasisarthritis, progressive systemische Sklerodermie) beobachtet.
Klinisch imponieren die geschwollenen und oft geröteten Finger, die aufgrund der Volumenzunahme eine Bewegungseinschränkung aufweisen. Durch die generalisierte Schwellung ist das Krankheitsbild von Fingern, die eine isolierte Gelenkschwellung aufweisen, zu unterscheiden.
Röntgenologisch ist der Gelenkbefund oft unauffällig, es können jedoch auch arthritische Kollateralphänomene und destruktive Knorpel-Knochen-Veränderungen vorhanden sein.
Psoriasisarthritis, progressive systemische Sklerodermie, entzündliche Veränderungen (z. B. Sehnenscheidenphlegmone).
Die Behandlung des Wurstfingers ist symptomatisch. Im Vordergrund steht die adäquate medikamentöse Therapie der Grunderkrankung.
Kortikosteroide, systemische antiphlogistische Medikation.
Kryotherapie, lokale und systemische antiphlogistische Maßnahmen, Ergotherapie.
Kortikosteroide, systemische antiphlogistische Medikation, Basismedikation (z. B. Zytostatika, TNF-α-Hemmer).
Fortsetzung der Basistherapie.
Der Wurstfinger kann ein Symptom einer Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis sein und ist diagnostisch oft hinweisend.
Regelmäßige Kontrollen des Allgemein- und Laborbefunds sind unter der Basistherapie erforderlich.