heparin, Heparin AL, Liquemin, Thrombophob, Vetren
Thrombolyse bei tiefer Venenthrombose oder Lungenembolie, Thromboseprophylaxe. Zur Thromboseprophylaxe hat sich jedoch mittlerweile der Einsatz von niedermolekularen Heparinen durchgesetzt. (siehe auch Heparin, niedermolekulares)
Indikationsabhängige Dosierung
Injektionslösung
Heparin ist ein körpereigenes Mukopolysaccharid, welches in Mastzellen gebildet wird und durch die Aktivierung von Antithrombin III wirkt. Das Antithrombin III hemmt das Thrombin und den Faktor Xa der Gerinnungskaskade. Cave: Bei angeborenem Antithrombin-III-Mangel kann das Heparin seine volle Wirkung nicht entfalten!
Nach intravenöser Bolusgabe tritt die Wirkung innerhalb von Minuten ein, nach subkutaner Injektion ist der gerinnungshemmende Effekt nach zwei bis vier Stunden maximal. Die biologische Halbwertszeit liegt bei ca. zwei Stunden.
Kontraindikationen sind die vorangegangene HIT, Ulzera des Gastrointestinaltrakts, frische Verletzungen oder Operationen am Zentralnervensystem und drohender Abort. Unmittelbar vor und nach Spinalpunktionen (Spinalanästhesie!) sollte kein unfraktioniertes Heparin gegeben werden.
Häufigste relevante Nebenwirkung ist die erhöhte Blutungsneigung, gefolgt von der heparininduzierten Thrombozytopenie (HIT). Bei der HIT werden zwei Formen unterschieden:
Um die verschiedenen HIT-Formen rechtzeitig erkennen zu können, ist die zumindest wöchentliche Kontrolle der Thrombozytenzahl angezeigt.
Unabhängig von der HIT ist ein vorübergehender Transaminasenanstieg relativ häufig, während allergische und anaphylaktoide Reaktionen, Haarausfall und bei Langzeitanwendung Osteoporose seltener sind.
Antidot des Heparins ist das Protamin (Protamin 1000 Roche), bei dem 1 ml (1000 IE) etwa 1000 IE Heparin antagonisiert.
Erhöhte Blutzuckerwerte werden unter der Heparintherapie relativ häufig beobachtet, was insbesondere bei Diabetikern relevant ist.
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