Femoralisparese
Femoral nerve palsy
Lähmung des N. femoralis mit Schwächung oder Ausfall der Hüftbeugung und Kniebeugung.
Ursachen der Lähmung des N. femoralis:
Man unterscheidet Schädigungen des N. femoralis vor und nach Abgang der Muskeläste zum M. iliopsoas. Schädigung im Leistenbereich hat eine schwere Parese der Kniestrecker, leichte Schwäche der Hüftbeuger, Sensibilitätsausfall an Oberschenkelvorderseite und Unterschenkelinnenseite zur Folge. Bei einer Schädigung im Beckeninneren tritt eine schwere Parese der Hüftbeuger zu den zuvor genannten Ausfällen hinzu. Äußerlich ist die Atrophie der Oberschenkelmuskulatur auffällig.
Klinisch-neurologische Untersuchung: Prüfung der Hüftbeugung durch Abheben des Beins von der Unterlage im Sitzen, Außenrotation des Oberschenkels bei gebeugter Hüfte im Sitzen (M. sartorius), Prüfung der Kniestreckung; Elektromyographie zur Überprüfung der beteiligten Muskeln; Sonographie; Magnetresonanztomographie, Computertomographie: Becken bei Frage der Raumforderung; selten Lumbalpunktion notwendig zur Liquoruntersuchung.
L2/L3-Wurzelschädigung: Beteiligung der Adduktoren; L4-Läsion: Beteiligung des N. tibialis; Plexus-lumbalis-Hüftmuskulatur betroffen; Quadrizepsmyopathie langsamer Verlauf, Elektromyographie.
Postoperative Läsion, zunächst konservativ, bei Verdacht auf Kompression operative Therapie.
Lagerung mit Entlastung des Nervs, Physiotherapie.
Darstellung des Nervs und Neurolyse bei Kompression, ebenso bei Einblutung in den Nerven. Bei Kontinuitätsverlust Transplantation.
Durch plötzliche rasche Überdehnung des Nervs aufgetretene Schädigung hat eine relativ schlechte Spontanprognose. Läsionen, die durch chronische, repetitive, aber kontrollierte Dehnung aufgetreten sind, haben eine gute Prognose.
Bei der Hämatomentlastung ist die Prognose zur Funktionswiederherstellung von der Größe des Hämatoms, Dauer des Drucks und Zeitdauer bis zum Entstehen des Hämatoms abhängig. Externe Hämatome haben eine bessere Prognose als interne.
Alle bei Nierentransplantation innerhalb von 48 Stunden aufgetretenen Femoralisparesen bilden sich wieder zurück.
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