Dysplasie des Femoropatellargelenks
Patellar dysplasia
Bei stark asymmetrischer Form, Verplumpung oder bei ausgeprägter Hypoplasie der medialen Gelenkfläche der Patella wird von Patelladysplasie gesprochen.
Die Variationsbreite der Patellaform ist groß. Von Wiberg erfolgte eine Einteilung verschiedener Patellaformen. Dysplasien des femoropatellaren Gleitlagers begünstigen eine Lateralisation und Lateralkippung (tilt) der Kniescheibe.
Eine Patellalateralisation kann zu einem lateralen Hyperkompressionssyndrom führen (siehe Hyperkompressionssyndrom, laterales nach Ficat). Eine dysplastische Form der Patella allein ist asymptomtisch.
Die Form der Patella kann in der tangentialen Aufnahme der Patella beurteilt werden.
Klinisch bedeutsamer als die Patellaform allein ist die Form des femoralen Patellagleitlagers und die Kongruenz der Knorpelflächen von Trochlea und Patella. Dysplasien in diesem Bereich führen genauso zu einem lateralen Hyperkompressionssyndrom.
Andere Ursachen des femoropatellaren Schmerzsyndroms müssen ausgeschlossen werden. Häufig bestehen mechanische Überlastungen der an der Patella inserierenden Strukturen, insbesondere der Quadrizeps- und Patellarsehne (Patellaspitzensyndrom, siehe dort). Ferner können Bursitiden der Bursa Symptome ähnlich einer prä- oder infrapatellaren Schmerzsymptomatik vorrufen.
Eine Therapie ist nur bei bestehendem lateralen Hyperkompressionssyndrom mit entsprechender Patellalateralisation (siehe Patella, Lateralisation) notwendig.
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