Kongenitaler Plattfuß; Kongenitaler Pes equinovalgus et abductus
Congenital vertical talus; Congenital pes calcaneovalgus
Kindliche rigide Deformität mit Steilstellung des Talus, kontrakter Fersenvalgusstellung, Equinusdeformität, Fersenhochstand, Abduktion und Pronation des Vorfußes und Abflachung des Fußlängsgewölbes. Dabei kommt es zu einer dorsalen Luxation des Navikulare auf dem Talushals und einer Luxation des Talus medial des Kalkaneus in einer Luxationstasche.
Talus verticalis kann isoliert, bei chromosomalen Anomalien, bei Myeloarthropathien und bei neurologischen Erkrankungen vorkommen.
Klinische Untersuchung: konvex gebogene Fußsohle (Tintenlöscherfuß). Vorfuß ist abduziert und dorsalflektiert. Der Rückfuß ist in Equinovalgusstellung. Der Taluskopf ist an der medialen Fußsohle prominent.
Röntgen (Rückfuß in zwei Ebenen: anterior-posterior und lateral in Plantarflexion): Talus verticalis, Luxation im Talokalkaneonavikulargelenk (siehe Talokalkaneonavikulargelenk, Luxation), lateraler Tarsal-Metatarsal-I-Winkel (Meary’s-Winkel) > 20°, anteroposteriorer talokalkanealer Winkel > 40°.
Physiologischer Plattfuß, Talus obliquus, Tarsalcoalitio, paralytischer Pes valgus.
Schwierig und häufig ohne Effekt. Manuelle Redression und Gipsbehandlung nach der Geburt.
Operative Therapie besteht in: Reposition des Navikulare, posteriores Rückfußrelease und Achillessehnenverlängerung, Verschluss der medialen Luxationstasche, Rekonstruktion des Springligaments, eventuell Peronealsehnenverlängerung oder -transfer.
Nach operativer Versorgung Tragen einer Orthese während zwei Jahren.
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