Fehlbildungen der Handwurzel
Congenital deformities of the carpal bones
Anlagebedingte morphologische Störung der Handwurzelknochen.
Eine Handwurzelanomalie kann durch externe Ursachen (virale Infektionen, Noxen) oder eine veränderte genetische Konstellation verursacht werden. Familiäre Häufungen sind bekannt. Am häufigsten finden sich Synostosen der Handwurzelknochen, die auf eine gestörte Segmentierung zurückzuführen sind. Hypoplasien oder Aplasien einzelner Handwurzelknochen sind selten und meist im Rahmen komplexer Missbildungssyndrome (z. B. Klumphand, Arthrogrypose) zu finden. Akzessorische Knochen der Handwurzel (z. B. Handrückenhöcker) sind ebenfalls selten.
Isolierte Anomalien der Handwurzel sind klinisch meist unauffällig. Gelegentlich führen Synostosen bei einseitiger Ausbildung zu einer geringen Funktionseinschränkung im Handgelenk oder im Daumensattelgelenk.
Der klinische Befund bei einer Synostose einzelner Handwurzelknochen ist meist unauffällig. Bei seltenen Synostosen zwischen der proximalen und distalen Handwurzelreihe kann die endgradige Beweglichkeit im Handgelenk oder im Daumensattelgelenk im Seitenvergleich eingeschränkt sein. Schmerzen sind selten.
Röntgenologisch und computertomographisch lässt sich am häufigsten eine Synostose zwischen Os lunatum und Os triquetrum sowie Os hamatum und Os capitatum feststellen.
Fehlverheilte Frakturen.
Eine therapeutische Konsequenz ergibt sich aus einer Synostose der Handwurzel oder akzessorischen Knochen der Handwurzel (z. B. Handrückenhöcker) nicht. Hypo- und Aplasien einzelner Handwurzelknochen kommen meist im Rahmen komplexer Missbildungssyndrome vor, die auch für die Therapie maßgeblich sind.
Synostosen oder akzessorische Handwurzelknochen haben keine Therapiebedürftigkeit. Hypoplasien oder Aplasien der Handwurzel, die bei komplexen Missbildungen auftreten (z. B. Klumphand) werden im Rahmen der übergeordneten Deformität behandelt.
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